Ursprung
Archäologische Skelettfunde und Fellreste belegen, dass die Wurzeln der Bergschecken in den Ostalpen und im Ennstal bereits auf keltische Rinder von fuchsroter Farbe bis in die Zeit der Antike zurückreichen. Im Salz von Dürnstein, Hallein konservierte Lederreste stammen laut DNA-Analyse von Bergscheckenrindern aus der Urnenfeldzeit ca. 1300 Jahre vor Christi Geburt. Das äußere Erscheinungsbild und der Körperbau scheinen sich dabei über Jahrhunderte hinweg kaum verändert zu haben. Genügsam und zäh, besonders widerstandsfähig und von guter Gesundheit haben sich die Rinder ihrer Umgebung bestens angepasst. Im 18. Jahrhundert begann die Verdrängung der Bergschecken durch größere und schwerere Rassen und ließ die Bergschecken, bis zu ihrer „Neuentdeckung“ Anfang der 90er Jahre, beinahe aussterben.
Die Wiederfindung
Ende der 80er Jahre gab es 2 unverwandte Bestände im steirischen Murtal. Ein traditioneller, heimatverbundener Bauer trotze der damaligen Gestzeslage und dem Rinderzuchtverband und rettete damit seinen unwiederbringlichen eigenen Bergschecken Bestand indem er seine reinrassigen Stiere versteckte (laut steirischen Tierzuchtgesetz durften nur „gekörte“ Stiere zur Zucht verwendet werden). Im steirischen Ennstal waren 2 weitere autochtone Bergschecken Familien erhalten geblieben.
Durch die intensiven Bemühungen von inzwischen ca. 50 Bergscheckenzüchtern unter der Kontrolle und mit der Hilfe von „bergscheckenbegeisterten“ Genetikern ist der Gesamtbestand inzwischen auf 350 deckfähige weibliche und 68 männliche Bergscheckenrinder angewachsen.
Dr. Matthias Brandstätter, Bio-Landwirt, Tierarzt, Projektinitiator und Bergschecken-Züchter wurde im Jahr 2000 durch den Tierazt Dr. Berger (59 Dienstjahre!) auf einen Bergschecken Bestand auf einem Bauernhof in Gössenberg, Ennstal, Steiermark aufmerksam. Vor Ort fand er einen großteils reinrassigen Bestand. Der ganze Stolz der Besitzerin, Laura, war die Kuh „Baronin“, die mit 23 Jahren bereits 17 Kälber zur Welt gebracht hatte. Mit 1 Kalbin und dem Ögene Programm (Österreichische Nationalvereinigung für Genreserven) begann Dr. Brandstätter seine Zucht auf dem eigenen Biobauernhof Marharter in Ramsau am Dachstein.
Weitere Quellen
Ennstal Wiki – Bergschecken
arche-austria – Ennstaler Bergschecken
landwirt.com – Vermarktungsprojekt Bergschecken